INFOS ÜBER ROSSWAG
Ortsbeschreibung
Der idyllische Weinort Rosswag liegt in Baden-Württemberg ca. 25 km nordwestlich der Landeshauptstadt Stuttgart. Seit 1972 ist die Gemeinde ein Teilort der großen Kreisstadt Vaihingen/Enz. Mit seinem wunderschönen Ortskern aus alten Fachwerkhäusern konnte der Ort seinen Charakter als Acker- und Weinbauort bis heute erhalten. Erste urkundliche Erwähnungen des Ortes datieren aus dem Jahr 1148. Zu dieser Zeit hatte das Hochadelsgeschlecht der Edelfreien von Roßwag, das um ca. 1350 ausstarb, die Ortsherrschaft inne. Der Ort besaß damals zwei Burganlagen, von denen lediglich noch von der Burg Alt-Roßwag geringe Mauerreste zu sehen sind. Der Ort führt als Wappen eine goldene Rose mit rotem Hintergrund. Auch wenn die winkeligen Gassen und die idyllischen Fachwerkhäuser den Eindruck vermitteln,als sei die Zeit stehengeblieben, konnte sich auch Roßwag dem Zug der neuen Zeit nicht verschliessen. Die Bevölkerung die vor dem Krieg noch ausschließlich in der Landwirtschaft und im Weinbau tätig war, ist heute überwiegend an Arbeitsplätzen außerhalb des Ortes beschäftigt. Trotzdem ist sie weiterhin der jahrhundertealten Weinbautradition verpflichtet und erzeugt jetzt im "Nebenerwerb" an den steilen Muschelkalkterrassen hervorragende Weine.
Ein Besuch des Ortes lohnt daher zweifach: zum Einen der landschaftlich reizvollen Lage wegen (Wald, Reben, die Enz-Aue und wunderschönen Rad- und Wanderwegen) und zum Zweiten wegen des guten Weines. Versäumen sie nicht, ihn bei einem Besuch in unseren Gaststätten oder bei unseren Weinherstellern zu kosten.
Quelle: www.rosswag-ort.de Thomas und Heinz Burkhardt
Kulturlandschaftspreis 2011 des Schwäbischen Heimatbundes
Das Wasser der Enz hat bei Rosswag ein Tal mit steilen Hängen geschnitten. Nach Süden ausgerichtete Abschnitte wurden bereits im 12. Jahrhundert für den Weinbau genutzt. In der Rosswager Halde halten 35 Kilometer lange Trockenmauern die Steillage mit 40 Hektar Rebfläche. Bis auf 80 Grad Celsius erwärmt die Sonne durch ihren steilen Strahlungswinkel den Boden in den Weinbergen. Die Mauern speichern die Wärme und geben sie nachts an die Reben ab. Mitglieder der Genossenschaftskellerei Rosswag-Mühlhausen tragen bis heute für den Erhalt dieser imposanten Kulturlandschaft bei, die seit 1949 unter Landschaftsschutz steht. „Als Lebensraum mannigfaltiger Tier- und Pflanzengemeinschaften ist die Halde ein Kulturgut von unschätzbarem Wert“, heißt es in der Laudatio des Schwäbischen Heimatbundes. 1300 Arbeitsstunden müssen im Jahr aufgewendet werden, um einen Hektar terrassierte Weinberge in der Steillage zu bewirtschaften. Im Vergleich bearbeitet man eine flache Lage maschinell in rund 150 Stunden. Nach Erhebungen der Universität Freiburg sind zur Sanierung der einsturzgefährdeten Trockenmauern der Rosswager Halde in den kommenden Jahren Mittel in Höhe von 2,8 Millionen Euro notwendig. Rechnet man eine durchschnittliche Lebensdauer der Trockenmauern von 50 Jahren und Erstellungskosten von 500 000 Euro pro Hektar, ergeben sich zusätzlich zu dem Mehr an Arbeitsstunden jährliche Abschreibungen in Höhe von 10 000 Euro pro Hektar. Ein Kind dieser Steillage ist der Lemberger 401 der Genossenschaftskellerei, der auch zum Erhalt der Trockenmauern beitragen soll. Der Verkaufspreis ist mit 6,50 Euro so kalkuliert, dass damit ein faires und auskömmliches Traubengeld an die Wengerter der Steillage ausgezahlt werden kann“, sagt Geschäftsführer Bertram Haak. „401“ steht für die 401 Stäffele, die sich vom Enzufer bis in die höchsten Trockenmauern ziehen. Dies entspricht umgerechnet 23 Stockwerken.
szbz. Ulrike Häcker